Altersarmut vorbeugen – so gelingt die Vorsorge für den Ruhestand

Das Wichtigste zum Thema: Altersarmut vermeiden

Wie entsteht Altersarmut?

Langzeitarbeitslosigkeit und Hartz 4, prekäre Arbeitsverhältnisse und geringes Einkommen im Niedriglohnsektor – es gibt zahlreiche Ursachen, warum ältere Menschen in Armut leben müssen. Selbst jene, die jahrelang gearbeitet haben, bekommen oft nur eine sehr geringe Rente. Das derzeitige Rentensystem liefert bisher keine Lösung auf die Herausforderungen dieser Arbeitswelt.

Wer ist besonders gefährdet, seinen Lebensabend in Altersarmut zu verbringen?

Geringverdiener, Niedrigqualifizierte, Langzeitarbeitslose und auch Teilzeitbeschäftigte müssen bei der Rente mit großen Abstrichen rechnen. Aber auch (alleinerziehende) Frauen sind besonders von Altersarmut gefährdet. Diese Personengruppen sind auch der Gefahr ausgesetzt, sich im Alter zu überschulden.

Wie kann ich Altersarmut vorbeugen?

Die wichtigste Grundlage für eine gute Vorsorge bildet das eigene Einkommen – wohlgemerkt das eigene und nicht (auch) das des Partners. Sie müssen finanziell auf eigenen Füßen stehen und sich mehr Wissen zu diesem Thema aneignen, um richtig vorsorgen zu können. Weitere Tipps haben wir hier zusammengefasst.

Eine Bestandsaufnahme: Wieviel Geld benötigen Sie, um die Rentenlücke zu schließen?

Ich habe Angst vor Altersarmut. Was kann ich tun?
Ich habe Angst vor Altersarmut. Was kann ich tun?

Im Jahr 2021 lag die Armutsgefährdungsschwelle für Alleinstehende bei einem Einkommen von 14.968 Euro brutto pro Jahr. Wer weniger Geld zur Verfügung hat, gilt in Deutschland als arm. Das trifft zum Beispiel auf arbeitslose Menschen zu und auf Alleinerziehende.

Und immer häufiger sind auch ältere Menschen betroffen. Ihre Rente reicht kaum noch, um den Lebensunterhalt zu decken. Geht der Kühlschrank kaputt, wird es finanziell schon eng. Haben Sie selbst finanzielle Probleme? Auf www.schuldenanalyse-kostenlos.de ** erhalten Sie eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung dazu, wie Sie bestehende Schulden abbauen können.

Leider ist Altersarmut ein trauriger Trend, der oft einhergeht mit Überschuldung im Alter. Umso wichtiger ist es, dass Sie Altersarmut vorbeugen – selbst mit 40 oder 50 Jahren ist es noch nicht zu spät, Rücklagen zu schaffen.

Oberstes Ziel ist es, dass Sie Ihren Lebensstandard auch am Lebensabend aufrechterhalten können. Die gesetzliche Rente wird hierfür kaum mehr reichen, sodass Sie die sogenannte Rentenlücke schließen müssen. Damit ist die Differenz zwischen Ihrem letzten Arbeitseinkommen und der gesetzlichen Altersrente gemeint.

Wie hoch diese Rentenzahlung sein wird, können Sie den Renteninformationen entnehmen, die Sie regelmäßig von der Gesetzlichen Rentenversicherung zugeschickt bekommen. Diese Mitteilungen gewinnen an Aussagekraft, je näher Sie dem Renteneintrittsalter kommen.

Gegen Altersarmut hilft frühzeitige Vorsorge – einige Vorüberlegungen

Nun können Sie überlegen, wie Sie der Altersarmut am besten vorbeugen können. Beherzigen Sie dabei nach Möglichkeit die folgenden Empfehlungen:

  • Beginnen Sie so früh wie möglich mit dem Sparen.
  • „Kleinvieh macht auch Mist“ und kleine Sparbeträge auch, wenn größere gerade nicht möglich sind.
  • Stellen Sie Ihre Altersvorsorge nach Möglichkeit aus mehreren Bausteinen zusammen.
  • Als Berufsanfänger sollten Sie zuerst die notwendigen Versicherungen abschließen, um unvorhergesehene Schulden zu vermeiden. Hierzu gehören Hausrat-, Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung.
  • Wer schon in jungen Jahren Altersarmut vorbeugen will, sollte sich nach flexiblen Lösungen zur Altersvorsorge erkundigen.
  • Im Idealfall beginnen Sie mit Anfang/Mitte 30, Maßnahmen gegen Altersarmut zu ergreifen und vorzusorgen. Doch selbst mit 40 oder 50 Jahren können Sie damit noch beginnen.

Welche Art der Altersvorsorge für Sie am besten passt, hängt insbesondere von den folgenden Kriterien ab:

  • verbleibende Jahre bis zum Renteneintritt
  • eigene Ansprüche an Lebensgestaltung und Lebensstandard
  • eigene/s Sicherheitsbedürfnis oder Risikofreude
  • zu erwartende Rentenzahlungen
  • Höhe des monatlichen Sparbetrags, den Sie erübrigen können

Altersarmut vorbeugen mit der richtigen Altersvorsorge – ein Überblick

Es gibt verschiedene Arten der Vorsorge, mit der Sie Altersarmut vorbeugen können.
Es gibt verschiedene Arten der Vorsorge, mit der Sie Altersarmut vorbeugen können.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Vorsorgemodelle vor:

  • Die betriebliche Altersvorsorge eignet sich vor allem für jene Arbeitnehmer, die sehr lange bei ein und demselben Arbeitgeber bleiben. Bei dieser Art der Vorsorge wird ein bestimmter Betrag vom Bruttolohn abgezogen und für die Betriebsrente angelegt. Ein Nachteil der Betriebsvorsorge ist, dass Sie im Falle Ihrer Arbeitslosigkeit wegen Ihres geringeren Bruttogehalts weniger Arbeitslosengeld I erhalten.
  • Gegen Altersarmut vorbeugen können Sie auch mit der staatlich geförderten Riester-Rente. Sie ist besonders geeignet für angestellte Gutverdiener, die Kinder haben oder sich eine Immobilie anschaffen wollen. Selbstständige, die nicht gesetzlich rentenversichert sind, können nicht „riestern“. Es gibt so viele verschiedene Riester-Vertragsmodelle, dass die Gefahr besteht, falsche und teure Verträge zu wählen. Lassen Sie sich deshalb zuvor von einem Experten beraten und suchen Sie nach Angeboten ohne Abschlusskosten.
  • Für Selbstständige und Freiberufler und sehr gut verdienenden Angestellten gibt es die Rürup-Rente. Wer in einen solchen Vertrag einzahlt, kann dadurch Steuern sparen.
  • Wer der Altersarmut vorbeugen will, kann auch eine Lebensversicherung abschließen. Hierfür müssen Sie sich allerdings einer Gesundheitsprüfung unterziehen. Erst danach erfolgt der Vertragsabschluss, bei dem auch die Vertragslaufzeit und die Versicherungssumme festgelegt werden. Nach Ablauf dieser Zeitspanne erhalten Sie die Summe ausgezahlt – entweder als Einmalzahlung oder als monatliche Rente.
  • Eine besondere Form der Lebensversicherung ist die fondsgebundene Rentenversicherung als kapitalbildende Versicherung. Hier erhalten Sie lebenslange Rentenzahlungen aus verschiedenen Fonds. Sie können während der Ansparphase frei wählen zwischen einmaliger oder monatlicher Auszahlung. Und Sie entscheiden, in welche Fonds Sie einzahlen wollen, und können auch wechseln.

Übrigens: Sie können der Altersarmut auch vorbeugen, indem Sie freiwillig direkt in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Diese Möglichkeit haben Angestellte ab 50 Jahren. Sie können monatlich zwischen 83,70 Euro und 1.209 € monatlich in die Rentenkasse einzahlen.

Wie Sie mit wenig Geld trotzdem der Altersarmut vorbeugen können

Um Altersarmut verhindern zu können, ist eigenes Einkommen unverzichtbar.
Um Altersarmut verhindern zu können, ist eigenes Einkommen unverzichtbar.

Geringverdiener und Arbeitslose können sich eine Lebensversicherung oder eine Riester-Rente kaum leisten. Mit der richtigen Strategie gelingt es auch ihnen, ein wenig Geld fürs Alter beiseite zu legen.

  • Versuchen Sie, Ihr Einkommen aufzustocken durch einen Jobwechsel oder einen Nebenjob. Oder verhandeln Sie mit Ihrem Arbeitgeber über eine Gehaltserhöhung. Mit mehr Gehalt können Sie auch besser der Altersarmut vorbeugen und mehr Geld zur Seite legen.
  • Legen Sie Reserven frei. Das geht ganz einfach, indem Sie über längere Zeit Haushaltsbuch führen und ganz bewusst Ihre Ausgaben kontrollieren. Nach einiger Zeit nehmen Sie Ihre Kosten genauer unter die Lupe und überlegen sich eine Strategie, wie Sie den einen oder anderen Euro einsparen können und für den Ruhestand beiseitelegen können.

Nutzen Sie kostenlose bzw. preisgünstige Beratungsangebote von öffentlichen Schuldnerberatungsstellen und der Verbraucherzentrale zum Thema Altersvorsorge.

Schutz vor Altersarmut – wie Frauen richtig vorbeugen

Gerade Frauen müssen der Altersarmut besonders vorbeugen, sind sie doch am meisten davon gefährdet. Warum? Weil sie immer noch deutlich weniger verdienen als Männer, weil sie beispielsweise wegen ihrer Kinder längere Zeit nicht arbeiten und weil sie öfter nur teilzeitbeschäftigt sind. All das wirkt sich auf die spätere Rente aus. Deshalb ist es wichtig, dass frau alles unternimmt, um finanziell unabhängig zu sein und um vorzusorgen. Das gilt natürlich auch für die vollzeitbeschäftigte Damenwelt.

Finanziell unabhängig bedeutet dabei vor allem, dass der Partner oder Ehegatte keine Altersvorsorge darstellt. Denn wenn der Partner verstirbt oder die Beziehung scheitert, steht frau allein da.

Wenn Sie als Frau Altersarmut vorbeugen wollen, müssen Sie also herausfinden, was Ihnen im Falle einer Trennung, Scheidung oder im Todesfall an Einkommen und Vermögen übrigbleibt. Wie Sie anschließend richtig vorsorgen, hängt unter anderem von Ihrer Lebenssituation und Lebensplanung ab. Die Basis für Ihre Altersvorsorge bildet ein eigenes Einkommen. Das ist zwingend notwendig, wenn Sie Altersarmut verhindern wollen.

Setzen Sie sich mit den Themen Geld, Finanzen und Altersvorsorge genauer auseinander – in Ihrem Tempo. Eigenes Wissen macht Sie unabhängiger und hilft Ihnen, sich in finanzieller Hinsicht bestens auf den Ruhestand vorzubereiten.  

Quellen und weiterführende Links

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Über den Autor

Franziska
Franziska L.

Seit 2017 verstärkt Franziska das Redaktionsteam von schuldnerberatung.de. In ihren Texten vermittelt sie Wissen rund um Schuldenabbau, Finanzen sowie Verbraucherschutz und beantwortet Fragen zur Insolvenz und Zwangsvollstreckung. Entsprechendes Fachwissen bringt sie aus ihrer juristischen Ausbildung mit.

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