Kosten für Treuhänder bei der Privatinsolvenz: Vergütung & Auslagen

Das Wichtigste zu den Kosten für den Treuhänder bei der Privatinsolvenz

Wer trägt die Kosten für den Treuhänder bei der Privatinsolvenz?

Der Schuldner muss allein für diese Kosten aufkommen. Ist er finanziell nicht dazu in der Lage, kann er eine Stundung der Verfahrenskosten beantragen.

Welche Vergütung erhält der Treuhänder?

Die Vergütung des Treuhänders richtet sich laut § 14 InsVV danach, welche Beträge aufgrund der Abtretungserklärung des Schuldners Monat für Monat bei ihm eingehen.

Welche Faktoren spielen bei der Treuhändervergütung noch eine Rolle?

Außerdem muss berücksichtigt werden, wie viel Zeit der Treuhänder aufwenden muss und welchen Umfang seine Aufgaben haben.

Was macht der Treuhänder bei der privaten Insolvenz?

Die Kosten für den Treuhänder bei der Privatinsolvenz variieren je nach Einzelfall.
Die Kosten für den Treuhänder bei der Privatinsolvenz variieren je nach Einzelfall.

Kann eine Person ihre Schulden nicht aus eigener Kraft abtragen, hat sie die Möglichkeit, die Privatinsolvenz anzumelden. Ziel der gerichtlichen Schuldenbereinigung ist die Restschuldbefreiung. Wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet, tritt der sogenannte Treuhänder in Aktion. Dieser verwertet das Vermögen des Schuldners – das ist die Insolvenzmasse – und verteilt den Erlös an die Gläubiger.

Zu seinen Aufgaben gehört es außerdem, während der Wohlverhaltensphase das pfändbare Einkommen des Schuldners zu verwahren und es einmal im Jahr nach festgelegten Quoten an die Gläubiger zu verteilen.

Privatinsolvenz: Die Kosten für den Treuhänder hängen von verschiedenen Faktoren ab

Es fallen Kosten für den Treuhänder bei der Privatinsolvenz an – schließlich muss dieser für seine Arbeit vergütet werden. Diese Vergütung muss der Schuldner selbst bezahlen. Doch wie viel Geld erhält ein Treuhänder dabei tatsächlich?

Die bei der Privatinsolvenz für den Treuhänder anfallenden Kosten lassen sich nicht pauschal bemessen. Vielmehr sind hierbei verschiedene Faktoren von Bedeutung. Grundsätzlich gilt laut § 293 der Insolvenzordnung (InsO) Folgendes:

Der Treuhänder hat Anspruch auf Vergütung für seine Tätigkeit und auf Erstattung angemessener Auslagen. Dabei ist dem Zeitaufwand des Treuhänders und dem Umfang seiner Tätigkeit Rechnung zu tragen.

Die in der Privatinsolvenz anfallenden Kosten für den Treuhänder richten sich nach den Regelungen der InsVV.
Die in der Privatinsolvenz anfallenden Kosten für den Treuhänder richten sich nach den Regelungen der InsVV.

Weitere Regelungen sind unter anderem § 14 der Insolvenzrechtlichen Vergütungsverordnung (InsVV) zu entnehmen. Danach bemessen sich die Kosten für den Treuhänder bei der Privatinsolvenz anhand der Beträge, die regelmäßig bei ihm eingehen und die zur Befriedigung der Gläubiger verwendet werden. Zu diesen Beträgen gehört auch das pfändbare Einkommen des Schuldners.

Die Berechnung der Vergütung erfolgt folgendermaßen:

  • Von den ersten 35.000 Euro erhält der Treuhänder fünf Prozent.
  • „Von dem Mehrbetrag bis 70 000 Euro“ erhält er drei Prozent.
  • Für darüber hinaus gehende Beträge bekommt er zusätzlich ein Prozent.

Die Vergütung liegt jedoch bei mindestens 140 Euro für jedes Jahr, in dem der Treuhänder tätig ist. Gibt es mehr als fünf Gläubiger, so steigt der Betrag je fünf Gläubiger um 70 Euro.

Was geschieht, wenn Schuldner die Kosten nicht tragen können?

Der Schuldner muss die Kosten für den Treuhänder bei der Privatinsolvenz sowie die anderen Verfahrenskosten selbst tragen. Grundsätzlich wird hierfür die Insolvenzmasse, das pfändbare Schuldnervermögen, hierfür herangezogen.

Doch was geschieht, wenn die Insolvenzmasse nicht ausreicht? Muss der Schuldner dann fürchten, dass die private Insolvenz gar nicht erst durchgeführt wird? Nein, diese Sorgen müssen sich Betroffene nicht machen.

Ist ein Schuldner nicht in der Lage, die entstehenden Kosten zu tragen, kann die Stundung der Verfahrenskosten zu beantragen. Er muss dann in der Regel erst nach der Restschuldbefreiung Ratenzahlungen leisten, um die Kosten abzuzahlen.

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Über den Autor

Meike
Meike Z.

Meike erwarb ihren Master-Abschluss im Fach Linguistik an der Universität Paderborn und ist seit 2016 Teil des schuldnerberatung.de-Teams. Ihr thematischer Fokus liegt insbesondere auf unterschiedlichsten Fragestellungen rund ums Schulden- und Insolvenzrecht.

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4 Gedanken zu „Kosten für Treuhänder bei der Privatinsolvenz: Vergütung & Auslagen

  1. Albert

    habe seit 2009 Restschuldbefreiung- trotzdem beendet der Insolvenzverwalter das Verfahren nicht..
    Er mußte in einem Prozeß gegen mich den er verloren hat und deshalb in Berufung ging und auch diese verlor, dafür aus Mangel an Masse Gelder von Dritten in Anspruch nehmen. Frage -ist dies gesetzlich geregelt?
    War hier nicht schon Masseunzulänglichkeit eingetreten.?
    Desweiteren behält der Treuhänder ein mir gehörendes Grundstück unter Insolvenzbeschlag obwohl
    darauf Pfandrechte eigetragen sind die den Wert des Grunstückes weit überschreiten.- Danke

  2. Strödel

    Wie wird die zahlungsunfähigkeit in Privatinsolvenz bei Zuzahlungen zur gesetzl Krankenkasse bewertet ?

  3. Dellos

    Ich habe Schulden 33537,24 Euro . 3 Globiger. Was Kostet Treuhänder? Wieviel soll ich auszahlen mein Privatinsolvenz auf 3Jahre verkürzten?

  4. Dellos

    Ich habe Schulden 33537,24 Euro . 3 Globiger. Was Kostet Treuhänder?

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