Schulden machen bei finanziellen Schwierigkeiten: Ist das ratsam?

Das Wichtigste zum Thema „Schulden machen”

Ist es immer problematisch, Schulden zu machen?

Schulden zu machen, bedeutet letztendlich nichts anderes, als dass Sie sich gegenüber einer Person oder einer Institution zur Rückzahlung verpflichten. Kommen Sie dem wie vereinbart nach, sind Schulden kein Problem. Nur wenn Sie Ihre Verbindlichkeiten nicht erfüllen können (oder wollen), bringt eine Verschuldung Schwierigkeiten mit sich.

Ich überlege, trotz einer finanziellen Krise Schulden zu machen. Ist das sinnvoll?

Generell ist es ratsam, keine Schulden zu machen, wenn Sie nicht wissen, ob Sie diese auch zurückzahlen können. Sind Sie sich sogar sicher, dass Sie die Verbindlichkeiten nicht wie vereinbart erfüllen werden, und gehen diese trotzdem ein, machen Sie sich wegen Eingehungsbetrugs strafbar.

Ich habe Schulden, die ich aufgrund einer unerwarteten Krise nicht mehr zurückzahlen kann. Was soll ich tun?
Vor Krisen ist leider niemand gefeit. Wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie deswegen in Zahlungsunfähigkeit geraten, erfahren Sie hier. Eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung dazu, welche Möglichkeiten in Ihrer Situation bestehen, erhalten Sie auf www.schuldenanalyse-kostenlos.de **.

Schulden machen oder lieber sparen: Was ist die richtige Entscheidung?

In der Krise Schulden machen - lohnt sich das?
In der Krise Schulden machen – lohnt sich das?

Schulden zu machen, ist eigentlich etwas ganz Alltägliches. Ob es sich nun um die Miete handelt, den Kaufpreis einer Online-Bestellung, den Studienkredit oder die zehn Euro fürs Mittagessen, die Ihnen Ihr Kollege gestern ausgelegt hat – sobald Sie sich dazu verpflichten, einen bestimmten Betrag zurückzuzahlen, machen Sie Schulden.

Selbst jemand, der finanziell gut situiert ist, hat in der Regel wenigstens ein paar Verbindlichkeiten zu laufen. Denn Schulden per se stellen kein Problem dar. Ein solches tritt erst auf, wenn Sie nicht in der Lage sind, die Schulden wie vereinbart zurückzuzahlen. Es liegt dann Zahlungsstockung oder schlimmstenfalls sogar eine Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung vor.

Wenn Sie eine neue Verbindlichkeit eingehen möchten, sollten Sie dies deshalb nur tun, wenn Sie sicher sind, diese auch erfüllen zu können. Insbesondere wenn es sich um ein großes Darlehen handelt (wie z. B. die Finanzierung eines Eigenheimes), dessen Rückzahlung einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen kann, müssen Sie sorgfältig abwägen, ob Sie diese langfristige Zahlungsverpflichtung bewältigen können.

Wenn eine Krise zur Zahlungsunfähigkeit führt

Hin und wieder kommt es vor, dass Personen in bester Absicht Schulden machen und dann plötzlich Situationen eintreten, die sie in eine unerwartete finanzielle Notlage bringen. Auf einmal sind sie von Zahlungsunfähigkeit bedroht und können ihre Verbindlichkeiten nicht mehr erfüllen. Häufig tragen die Betroffenen nicht einmal selbst Schuld an ihrer Lage, sondern sind einfach ein Opfer der Umstände.

Eine solche Krise kann individuelle Gründe haben, wie z. B.

  • Scheidung
  • Krankheit oder Verletzung
  • Unfall
  • Todesfall
  • Verlust der Arbeitsplatzes

Manchmal kann aber auch die gesamte Gesellschaft unerwartet in eine Krise stürzen, z. B. in Folge einer Naturkatastrophe, eines Krieges oder auch einer Epidemie.

Letzteres zeigt sich gut am Beispiel der Corona-Pandemie, die seit Anfang 2020 die Wirtschaft in großen Teilen der Welt beeinträchtigt und damit nicht nur zur Überschuldung von Staaten und Unternehmen, sondern letztendlich auch von Privatpersonen führt. Die Bundes- und Landesregierungen haben für diese spezielle Situation eigene Hilfsprogramme geschaffen, um Betroffene zu unterstützen.

So sollten Sie in Krisenzeiten vorgehen

Schulden machen? Dann aber richtig! Lassen Sie sich ggf. von Experten beraten.
Schulden machen? Dann aber richtig! Lassen Sie sich ggf. von Experten beraten.

Eine unerwartete Krise kann jeden treffen, auch wenn die Folgen nicht unbedingt gleich sein müssen. Finden Sie sich in einer finanziellen Notlage wieder, sollten Sie nach Möglichkeit vermeiden, neue Schulden zu machen, und sich darauf konzentrieren, Ihre bereits bestehenden Schulden abzubauen, so gut Sie eben können.

Dafür wollen wir Ihnen abschließend einige Tipps mit auf den Weg geben:

  1. Sortieren Sie Ihre Verbindlichkeiten nach Primärschulden und Sekundärschulden.
  2. Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Gläubigern, um gemeinsam einen akzeptablen Rückzahlungsplan zu erarbeiten.
  3. Prüfen Sie, ob sich Ihre Schulden durch eine Umschuldung verringern lassen.
  4. Informieren Sie sich über die Möglichkeit staatlicher Zuschüsse, wie z. B. die Soforthilfen im Rahmen der Corona-Krise.
  5. Nehmen Sie eine Schuldnerberatung in Anspruch. Einige Institutionen bieten diese sogar kostenlos an. Eine unverbindliche und kostenlose Ersteinschätzung erhalten Sie außerdem hier **.

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Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte hat Germanistik und Kommunikationswissenschaften studiert und viel Erfahrung im Umgang mit juristischen Fachtexten. Seit 2017 ist sie Teil unserer Redaktion und verfasst Ratgeber rund ums Schuldenrecht. Ihre Schwerpunkte liegen auf Privatinsolvenz und Pfändung.

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