Schulden vermeiden: 11 Tipps für dauerhaft schwarze Zahlen

Das Wichtigste zum Vermeiden von Schulden

Wie kann ich Schulden vermeiden?

Achten Sie darauf, dass Ihre Kosten Ihr Einkommen nie übersteigen. Das gelingt Ihnen am besten, wenn Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben genau kennen. Sparen Sie sich ein finanzielles Polster an und nutzen Sie möglichst keinen Dispokredit. Denn der wird schnell zur Schuldenfalle. Hier haben wir die 11 besten Tipps kompakt zusammengefasst.

Schulden erben: Kann ich vermeiden, dass ich als Erbe für die Verbindlichkeiten des Verstorbenen aufkommen muss?

Sie müssen Schulden nicht erben. Sie können stattdessen auch das Erbe ausschlagen, verlieren dann aber auch den Pflichtteil. Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Nachlass. Hinterlässt Ihr Angehöriger nur Schulden, können Sie anstelle der Erbausschlagung auch die Nachlassinsolvenz beantragen. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Anwalt beraten.

Warum landen Menschen immer wieder in der Schuldenfalle?

Ein Grund dafür ist, dass Verbraucher keinen Überblick über ihre Finanzen haben und falsch mit Geld umgehen. Sehr oft sind es aber Schicksalsschläge, die Menschen in die Überschuldung treiben. In diesem Abschnitt finden Sie 8 Tipps zum Schuldenabbau.

Kurz und knackig – die besten 11 Tipps, um Schulden zu vermeiden

Wie kann man Schulden vermeiden? Eine Option ist es, sich einen Notgroschen für unerwartete Ausgaben anzusparen.
Wie kann man Schulden vermeiden? Eine Option ist es, sich einen Notgroschen für unerwartete Ausgaben anzusparen.

Kleine Fehler können große Auswirkungen haben – das gilt auch und vor allem im finanziellen Bereich. Damit Sie gar nicht erst in die roten Zahlen geraten, fassen wir die wichtigsten Tipps zum Thema „Schulden vermeiden“ für Sie zusammen:

  1. Führen Sie ein Haushaltsbuch und behalten Sie so den Überblick über all Ihre Einnahmen und Ausgaben. Warum und wie – das erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
  2. Bezahlen Sie Miete, Strom und andere wichtige Fixkosten immer zuerst.
  3. Setzen Sie sich ein monatliches Budget für Ihre variablen Ausgaben. Passen Sie Ihr Budget gegebenenfalls an, wenn Sonderausgaben wie die jährliche Betriebskostenabrechnung oder Kfz-Versicherung bevorstehen.
  4. Behalten Sie Ihr Budget ständig im Blick. Verlieren Sie dabei auch Ihren Kontostand nicht aus den Augen. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht mehr Geld ausgeben, als Ihnen zur Verfügung steht.
  5. Bezahlen Sie Rechnungen immer sofort. So behalten Sie besser die Übersicht über noch offene Ausgaben und vermeiden Mahnungskosten.
  6. Lassen Sie die EC-Karte zuhause und bezahlen Sie stattdessen mit Bargeld. Dadurch geben Sie weniger aus, weil Sie merken, wie Ihr Geld weniger wird.
  7. Verzichten Sie auf den Dispokredit oder nutzen Sie diesen nur im absoluten Notfall. Dann sollten Sie die Disposchulden aber auch so schnell wie möglich wieder ausgleichen.
  8. Nutzen Sie Ihre Kreditkarte möglichst selten. Denn hier besteht die Gefahr, schnell den Überblick zu verlieren.
  9. Kaufen Sie niemals auf Pump und vermeiden Sie Ausgaben, die Sie sich momentan nicht leisten können. Sie können nur dann konsequent Schulden vermeiden, wenn Sie auf Ratenkäufe und Konsumkredite verzichten. Vermeiden Sie außerdem Spontankäufe.
  10. Legen Sie sich eine finanzielle Sicherheitsreserve für absolute Notfälle zur Seite – am besten auf ein Tagesgeldkonto. Empfehlenswert sind zwei bis drei Monatsgehälter.
  11. Sichern Sie sich gegen die wichtigsten existenzgefährdenden Risiken ab. Die wichtigsten Versicherungen sind in der Regel die private Haftpflicht-, Hausrat- und eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Alles im Blick: Kennen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben?

Zunächst benötigen Sie einen Überblick über Ihre Finanzen. Wenn Sie noch nicht genau wissen, wie es um Ihr monatliches Budget und ihre Fixkosten bestellt ist, sollten Sie mit einem gründlichen Kassensturz beginnen.

Stellen Sie Ihre Einnahmen und Ihre regelmäßig anfallenden Ausgaben gegenüber. Nutzen Sie dafür gern unser kostenloses Muster für ein Haushaltsbuch, welches Sie hier herunterladen können.

Einnahmen

  • Arbeitseinkommen
  • Rentenzahlungen
  • Arbeitslosengeld I oder II
  • Wohngeld
  • Geldgeschenke
  • Steuerrückzahlungen

Fixkosten (regelmäßige Ausgaben)

  • Miete, Strom und Gas
  • Telefon, Internet, GEZ
  • Fahrkosten (Sprit, ÖPNV-Monatskarte)
  • Mitgliedschaften und Abonnements
  • Versicherungen
  • laufende Kredite

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie bei Ihrem Kassensturz keinen Posten vergessen. Denn Sie können Schulden nur dann vermeiden, wenn Sie alles berücksichtigen und einkalkulieren.

Wenn Sie Ihre monatlichen Fixkosten von Ihren monatlichen Einnahmen abziehen, wissen Sie, wieviel Geld Sie als Budget zur Verfügung haben, um davon die alltäglich anfallenden Kosten und Einkäufe zu bestreiten. Kosten, die nur quartalsweise oder einmal im Jahr anfallen, ziehen Sie in dem Monat vom Einkommen ab, in dem sie fällig werden.

Zwei Tipps zum Budget, um Schulden zu vermeiden

  1. Ziehen Sie jeden Monat einen Sparbetrag von Ihren Einnahmen ab und legen Sie diesen Betrag zu Monatsbeginn außer Reichweite. So können Sie sich im Laufe der Zeit ein kleines Polster ansparen. Wichtig ist, dass Sie diesen Betrag nicht zu hoch ansetzen und dass Sie ihn sofort weglegen. Denn zum Monatsende wird Ihr Budget in der Regel aufgebraucht sein. Also: Sparen Sie am Monatsanfang.
  2. Wenn größere Summen als (jährliche) Fixkosten anfallen, lohnt es sich, in den Vormonaten schon etwas Geld dafür beiseite zu legen, damit die finanzielle Belastung im Monat der Fälligkeit nicht zu hoch wird.

Schulden vermeiden – Budget ein- und Kontrolle behalten

Um Schulden zu vermeiden, müssen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben genau im Blick behalten.
Um Schulden zu vermeiden, müssen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben genau im Blick behalten.

Wenn Sie Ihr monatliches Budget genau kennen, müssen Sie nur noch darauf achten, dass Sie einhalten und nicht zu früh aufbrauchen. Das gelingt am besten, indem Sie Tag für Tag alle anfallenden Ausgaben notieren und immer wieder kontrollieren, ob Sie für den restlichen Monat noch genug Geld übrighaben. Das gelingt am besten mit einem Haushaltsplan, in dem Sie auch die obige Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben mit aufnehmen können.

Es mag aufwendig erscheinen – dokumentieren Sie trotzdem auch kleine Beträge. Gerade diese geringfügigen Kosten summieren sich schnell zu einem beachtlichen Posten. Eine genaue Buchführung hilft hier, das Budget nicht zu überreizen und unbedachte Schulden zu vermeiden.

Werten Sie regelmäßig aus, wieviel Geld Sie wofür ausgegeben haben:

  • Haben Sie in bestimmten Bereichen zu viel Geld ausgegeben, das vielleicht an anderer Stelle fehlt?
  • Welche Ausgaben können Sie in Zukunft reduzieren oder einsparen?
  • Fallen Ihnen bestimmte Gewohnheiten beim Umgang mit Geld auf, z. B. unbedachte oder überflüssige Einkäufe?

Haushaltsplan: Oldschool, aber wirksam, um Schulden zu vermeiden – kostenloser Download

Es mag langweilig und ein wenig altmodisch klingen – trotzdem hilft Ihnen der Haushaltsplan sehr gut, Schulden zu vermeiden. Denn mit diesem kleinen Werkzeug wissen Sie jederzeit, wie viel Sie bereits ausgegeben haben und ob Sie immer noch im Budget liegen. Mehr hier lesen Sie auch in unserem Ratgeber zum Haushaltsplan.

Nutzen Sie unser Haushaltsplan-Muster als Orientierung. Für eine größere Ansicht klicken Sie auf das Bild.
Nutzen Sie unser Haushaltsplan-Muster als Orientierung. Für eine größere Ansicht klicken Sie auf das Bild.

Laden Sie hier die Vorlage für einen Haushaltsplan kostenlos herunter!

Finanzielle Reserven für Notfälle und Krisenzeiten

Setzen Sie die Prioritäten richtig: Erst Schulden abbauen, dann neue Schulden vermeiden.
Setzen Sie die Prioritäten richtig: Erst Schulden abbauen, dann neue Schulden vermeiden.

Trotz Haushaltsbuch und einem guten Umgang mit Geld können Menschen in eine finanzielle Not geraten. Um in einem solchen Notfall Schulden zu vermeiden, ist eine gewisse Vorsorge und Absicherung sehr wichtig. Es genügt manchmal schon, dass das eigene Auto kaputt geht und hohe Reparaturkosten anfallen, um in Schwierigkeiten zu geraten. Oder das Einkommen bricht plötzlich weg, wie es viele Menschen in der Corona-Pandemie erleben.

Mit den folgenden Schritten sorgen Sie für mehr finanzielle Sicherheit:

  1. Sparen Sie etwa drei bis sechs Monatsgehälter als Notgroschen an. Dieser sollte kurzfristig verfügbar sein, z. B. über ein Tagesgeldkonto. Damit können Sie Schulden vermeiden, wenn Sie unerwartet größere Geldsummen benötigen. So müssen Sie im Zweifelsfalle nicht auf den teuren Dispokredit zurückgreifen.
  2. Planen Sie größere Anschaffungen langfristig und sehr genau, z. B. um einen alten Kühlschrank zu ersetzen oder für einen bevorstehenden Umzug. Legen Sie hierfür rechtzeitig genügend Geld zur Seite.
  3. Beugen Sie Altersarmut vor und investieren Sie in eine private Altersvorsorge als Ergänzung zur gesetzlichen Altersrente.
  4. Um Schulden zu vermeiden, sollten Sie sich auch gegen existenzgefährdende Risiken absichern. Prüfen Sie, ob Sie die wichtigsten Versicherungen wie die private Haftpflicht- und die Hausratversicherung sowie eine Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung besitzen.

Mit welchen Tricks es Ihnen gelingt, viel Geld zu sparen, lesen Sie in diesen beiden Ratgebern:

Wie Schulden überhaupt entstehen

Nicht immer lassen sich Schulden vermeiden. Plötzliche Arbeitslosigkeit kann zu großen finanziellen Schwierigkeiten führen.
Nicht immer lassen sich Schulden vermeiden. Plötzliche Arbeitslosigkeit kann zu großen finanziellen Schwierigkeiten führen.

Bevor wir uns der Frage widmen, wie sich Schulden vermeiden lassen, wollen wir uns genauer anschauen, wie Schulden überhaupt entstehen. Sie entstehen in dem Moment, in dem wir mehr Geld ausgeben, als wir zur Verfügung haben, also immer dann, wenn unsere Ausgaben unsere Einnahmen übersteigen – eine ganz einfache Rechnung.

Der Grund für eine Verschuldung kann einerseits darin liegen, dass wir uns bei unseren Ausgaben verkalkulieren. Wir kennen vielleicht unser Einkommen und Monatsbudget, aber wir behalten keinen Überblick darüber, wieviel wir in diesem Monat schon ausgegeben haben. Und das geht schneller, als man denkt. Um Schulden zu vermeiden, ist es deswegen sehr wichtig, stets Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten.

Jemand kann aber auch unverschuldet in die roten Zahlen geraten, weil sein Einkommen unerwartet wegbricht, z. B. infolge plötzlicher Arbeitslosigkeit, oder weil eine schwere Krankheit seine persönliche und finanzielle Situation völlig auf den Kopf stellt. Solche Ereignisse lassen sich kaum beeinflussen. Aber wir können uns darauf vorbereiten und einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Neben dem stetigen Überblick über die eigenen Finanzen ist also eine gewisse Absicherung angeraten, um Schulden zu vermeiden.

Zu guter Letzt: Tipps zum Schuldenabbau

Mit den folgenden 8 Schritten gelingt es Ihnen, dass Sie erst Schulden abbauen und neue Schulden vermeiden.

  1. Listen Sie alle Ihre Schulden schriftlich auf.
  2. Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über Ihre Finanzen. Nutzen Sie dafür unseren Muster-Haushaltsplan.
  3. Schauen Sie, welche Ihrer Ausgaben Sie reduzieren und auf welche Sie – zumindest vorübergehend – vollständig verzichten können.
  4. Senken Sie diese Kosten.
  5. Stellen Sie sich einen Plan auf, wie Sie Ihre Schulden bezahlen wollen.
  6. Erhöhen Sie – wenn möglich – Ihre Einnahmen, zum Beispiel durch einen Nebenjob oder indem Sie mit Ihrem Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung aushandeln.
  7. Machen Sie kleine Schritte und überfordern Sie sich nicht beim Schuldenabbau.
  8. Bauen Sie sich ein kleines finanzielles Polster auf, um in Zukunft Schulden zu vermeiden.

Suchen Sie sich gegebenenfalls professionelle Hilfe, wenn Sie es allein nicht schaffen, all diese Punkte abzuarbeiten. Schuldnerberatungsstellen helfen Ihnen beispielsweise auch dabei, einen Schuldenplan zu erarbeiten. Benötigen Sie Beratung rund um das Thema Schuldenabbau, erhalten Sie beim Online-Schuldencheck ** eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung.

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Schulden vermeiden: 11 Tipps für dauerhaft schwarze Zahlen
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Über den Autor

Franziska
Franziska L.

Seit 2017 verstärkt Franziska das Redaktionsteam von schuldnerberatung.de. In ihren Texten vermittelt sie Wissen rund um Schuldenabbau, Finanzen sowie Verbraucherschutz und beantwortet Fragen zur Insolvenz und Zwangsvollstreckung. Entsprechendes Fachwissen bringt sie aus ihrer juristischen Ausbildung mit.

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